heute gibt es zuerst mal was interessantes zu erzählen: Ich habe in den letzten Tagen die ein oder andere Minisession shorthanded gespielt. Als Limit habe ich dafür NL10 ($0.05/$0.1) und NL5 ($0.01/$0.02 und $0.02/$0.04) gewählt. Schließlich sollte ein missglückter Start der Bankroll nicht schaden. Irgendwie fühle ich mich, was hoffentlich ganz normal ist, sehr sehr unsicher. Zurzeit habe ich einen VPIP von grade mal 19 und frage mich, ob das nicht etwas zu wenig ist. Vielleicht werde ich mich die nächsten Tage mal mehr mit dem Thema befassen und mehr shorthanded spielen. Wegen dem niedrigen Einsatz und den vielen Fischen kann ich auch glücklicherweise etwas rumprobieren, ohne gleich Angst vor großen Verlusten zu haben.
Ein kleines Beispiel für die Fischigkeit auf NL2 (ich bin wirklich mit $2 an den Tisch gegangen, weil ich nicht von vornherein deep sein wollte, schließlich will ich ja irgendwann mal höhere Limits spielen und da fange ich auch mit 100BB an) :-p :
Villain hatte 66 auf der Hand. Ich weiß, dass auch eine Straight am Flop möglich wäre. Aber wenn ich meinen Gegner nach einem Preflopraise aus MP auf A4 oder 64 setze, könnte ich genausogut annehmen, dass er A5 hat und sich mit seinem Toppair vorne sieht oder so.
Mehr shorthanded Beispielhände habe ich leider nicht für euch. Falls gewünscht, kann ich beim nächsten Mal ein paar mehr davon posten.
Aber hauptsächlich spiele ich nach wie vor Fullringtische auf NL20.
Als ich am Dienstag nach meinem Beitrag wieder angefangen habe zu spielen, habe ich schon in der ersten interessanten Hand wieder durch einen dummen Fehler einen großen Pot verloren. Genaueres möchte ich dazu nicht sagen. Das will wahrscheinlich auch keiner hören. ;-)
Aber ganz nach dem Motto meines letzten Beitrags habe ich die Wut runtergeschluckt und versucht, mein A-Game zu spielen. Irgendwie hat es auch schnell wieder geklappt. Und nach ein paar glücklichen Situationen war ich wieder im Plus. In den nächsten Tagen habe ich dann hier und da noch eine Session gespielt und irgendwie scheint sich alles wieder einigermaßen positiv eingependelt zu haben. :-)
Bevor es den Graph gibt, habe ich natürlich noch ein paar Beispielhände für euch:
Diese Hand ist nicht ganz uninteressant. Die Frage ist: Was könnte mein Gegner hier haben? Er raist aus early Position und callt mein Reraise. Eine 4 schließe ich deshalb schonmal aus. Check/call am Flop deutet vielleicht auf einen Draw hin. Möglicherweise auch auf 88 oder 44, die er slowplayen will. Oft macht Villain das aber auch, wenn er eine mittelstarke Hand hat, in diesem Fall vielleicht ein hohes Pocketpair, und sich nicht traut, selbst zu betten.
Am Turn kommt eine Rag und Villain checkt mir zu. Was nun? Wenn ich check behind spiele, gebe ich einem Draw eine Freecard, was ich auf keinen Fall will. Wenn ich bette könnte er mich mit einem Monster raisen und ich bin in einer blöden Situation. Dann weiß ich aber zumindest, dass ich hinten liege. Wenn man noch das Preflopspiel bedenkt, sehe ich mich eigentlich fast immer vorne und bette nochmal. Villain callt nur, was mich in meiner Meinung bestätigt vorne zu liegen. Deshalb mache ich am River noch eine kleine Bet for Value.
Zu dieser Hand wurde mir von Wamaroa (Ps.de Handbewerter) übrigens gesagt: " Auf so einem Board und der Preflopgeschichte gehst du hier auf jeden Fall broke. [...]"
Eine Hand habe ich noch:
Das Board erscheint mit sehr ungefährlich und UTG hat einen relativ kleinen Stack. Deshalb calle ich am Flop nur und gebe ihm die Möglichkeit, am Turn nochmal zu betten. Er tut es und ich mache einen Minraise, damit der Pot groß genug ist, um Villain am River auf jeden Fall All-in zu bekommen.
Aufregend war es also seit meinem letzten Post nicht mehr, vielleicht aber doch ein wenig interessant. ;-)
Zum Schluss das übliche, den NL20 Graph:
Vielleicht kann ich den BB/100 Wert ja in den nächsten Wochen wieder etwas steigern. ;-)
Gruß
David
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